Die tiefgreifenden Auswirkungen des Klimawandels sind weiterhin weltweit spürbar, prägen Wetterextreme und verursachen eine Kaskade von Folgen, die unser Leben auf vielfältige Weise beeinflussen. Schon 2022 rückte das Forscher:innenteam bestehend aus Douglas Maraun und Aditya N. Mishra das Thema Hangrutschungen in den Vordergrund und zeigten auf, dass diese aufgrund des Klimawandels zunehmen. In ihrer Studie aus dem Jahr 2023 hat das Team eine vollständige Analyse der Ursachen genau dieses Ereignisses vorgenommen.
In einer Studie untersuchten sie exemplarisch Hangrutschungen, die durch extreme Regenfälle im steirischen Feldbach im Jahr 2009 ausgelöst wurden. Mehr als 1000 Muren verursachten Schäden von rund 13,4 Millionen Euro. Anschließend verglichen die Wissenschaftler:innen ihre Ergebnisse mit Daten aus einer simulierten Welt ohne globale Erwärmung.
Computermodell Erde
Dazu haben sie in einer Computersimulation einen künstlichen Planeten „Erde“ geschaffen, in der es keine globale Erwärmung gibt und die Temperaturen auf dem vorindustriellen Niveau bleiben. „Wir haben dafür vier verschiedene globale Klimamodelle als Grundlage verwendet”, erklärt Mishra. „So konnten wir ermitteln, wie viel Regen in einer simulierten Welt ohne Klimawandel fallen würde.“
Anschließend haben sie mit einem Modell die Menge an Murenabgängen ermittelt, die ohne den Klimawandel auftreten würde.
Das Ergebnis ist eindeutig: Ein Zehntel der Hangrutsche kann auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurückgeführt werden. Mishra betont jedoch: „Man kann keine genaue Aussage darüber treffen, welche der mehr als 1000 Erdrutsche durch die globale Erwärmung verursacht wurden.”