„Top secret“ lautete nur der Titel. Denn streng geheim blieb am 19. Oktober 2015 im „Brot & Spiele“ nur wenig. Ao.Univ.-Prof.i.R. Dr. Siegfried Beer lüftete in der Uni Graz-Reihe „Wissensdurst – die Wissenschaftsviertelstunde im Pub“ die Geheimnisse über Spione, Agenten und Geheimdienste in Österreich. Der einzige bekennende Geheimdienst-Historiker, so die Eigendefinition Beers, beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem brisanten Thema. „Obama liest Merkel und Merkel Obama. Warum soll sich da jemand wundern“, stellte Beer erstaunt fest. Nachrichtendienste sind notwendig, um Gefahren abzuwenden. „Sie sind Diener nationaler Interessen.“ Österreich sei schon seit der Habsburgermonarchie ein wichtiges Territorium für Geheimdienste, da habe sich bis heute nicht geändert. „Es gibt bei uns aus irgendeinem Grund viel Menschen, die für so etwas zu haben sind.“ 7000 Agenten, schätzt Beer, sind allein in Wien tätig.
Bei „Wissensdurst“ stellen renommierte WissenschafterInnen im Grazer Innenstadtlokal „Brot & Spiele“ ihre aktuellen Forschungsbereiche in kurzen und verständlichen Vorträgen vor. Die Veranstaltungsreihe ist Teil der 7. fakultät, des Zentrums für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation an der Uni Graz. Das Projekt wird von den Doktoranden Christian Fercher und Lukas Grumet geleitet.