„Mehr Wolf täte uns gut.“ Mit diesen Worten brachte Dekan Lukas Meyer seine Anerkennung und Wertschätzung für das kritisch-konstruktive Engagement von O.Univ.-Prof. Dr. Werner Wolf zum Ausdruck, der anlässlich seines 60. Geburtstags am 16. März 2015 im Meerscheinschlössl gefeiert wurde. Seit 20 Jahren ist der Leiter des Instituts für Anglistik Ordentlicher Universitätsprofessor für Englische Philologie an der Universität Graz.
„Werner Wolf ist immer bemüht, bestmögliche Entscheidungen für das Institut und seine MitarbeiterInnen zu treffen“, dankte Univ.-Prof. Dr. Margit Reitbauer, Vizestudiendekanin und stellvertretende Instituts-Leiterin ihrem Kollegen für sein Wirken und schloss mit einem russischen Sprichwort: Wo der Wolf lebt, wächst der Wald.
Laudator Ao.Univ.-Prof. i.R. Dr. Walter Bernhart gab einen Überblick über das Schaffen Werner Wolfs. Dessen Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Literaturtheorie – im Besonderen ästhetische Illusion und Erzähltheorie –, Englische Erzählliteratur des 18. bis 21. Jahrhunderts, Drama des 18. bis 21. Jahrhunderts, Metareferenz in der Kunst und Intermediality Studies, die sich mit den Beziehungen zwischen Literatur und anderen Medien, vornehmlich der Musik und der Bildenden Kunst, befassen.
Intermedialität stand auch im Mittelpunkt des Festvortrags von Prof. Dr. Gabriele Rippl. Die Literaturwissenschafterin der Uni Bern widmete sich Ekphrasen – literarischen Beschreibungen von Werken der bildenden Kunst – bei Walter Pater, einem englischen Essayisten und Kritiker des 19. Jahrhunderts.
Auf besonders lebendige Weise erfahrbar wurde das Zusammenwirken verschiedener Medien in den musikalischen Einlagen von Studierenden der Kunstuniversität Graz und Walter Bernhart am Klavier sowie einer schauspielerischen Überraschung der Pennyless Players.
Schließlich kamen auch Studierende und KollegInnen zu Wort, die Werner Wolf mit Dank, Witz und Humor zum Geburtstag gratulierten. Als Geschenk bekam der Anglist eine literarische Kostbarkeit: Ao.Univ.-Prof. Dr. Hugo Keiper überreichte Werner Wolf im Namen des Instituts eine Erstausgabe von Charles Dickens' „The Haunted Man“.
Werner Wolf studierte Englisch und Französisch in München, Canterbury und Toulouse. 1991 habilitierte er sich mit einer preisgekrönten Monographie zur Theorie und Geschichte der ästhetischen Illusion und Illusionsdurchbrechung in der Erzählkunst. Von 1985 bis 1994 war er Assistenzprofessor am Institut für Anglistik der Universität München. 1994 wurde er als Ordentlicher Universitätsprofessor für Englische Philologie an die Universität Graz berufen.
Werner Wolf ist unter anderem Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Gründungsmitglied der International Association for Word and Music Studies (WMA).