Literaturwissenschaftlerin Maria Löschnigg vom Institut für Anglistik wurde für ihre 2023 erschienene Monographie „The Routledge Introduction to the Canadian Short Story“ mit dem Pierre-Savard-Award ausgezeichnet. Der mit 1000 kanadischen Dollar (umgerechnet knapp 700 Euro) dotierte Preis ist die höchste Auszeichnung in den Canadian Studies und wird vom internationalen Dachverband aller Kanada-Forschungszentren vergeben. Der prämierte Band war ein Auftragswerk des Routledge-Verlags, da Löschnigg zu den weltweit renommiertesten Forscher:innen auf dem Gebiet der kanadischen Kurzgeschichte zählt.
„Diese Literaturform ist besonders interessant, weil sie experimenteller ist als der Roman und Themen schnell zur Sprache kommen“, begründet Löschnigg ihre Begeisterung für das Genre. Die immense inhaltliche Vielfalt biete einen außergewöhnlichen Einblick in die Kultur, die große ethnische Pluralität Kanadas und die Brüche zwischen englisch- und französischsprachiger Welt. „Die fragmentierte Form spiegelt auch Krisenmomente wie die bedrohte Umwelt oder Verlusterfahrungen“, ergänzt die Wissenschaftlerin. Anders als im deutschen Sprachraum ist in Kanada die Kurzgeschichte äußerst beliebt und daher ein bedeutendes Forschungsfeld.