Viele Jugendliche suchen sich täglich im Internet Informationen zu allen Themen, die sie bewegen. So ist auch „Dr. Google“ für sie die erste Anlaufstelle bei Gesundheitsfragen. Doch wie anfällig ist die Jugend für Fake News und Fake Facts? Glauben sie alles, was in Gesundheitsforen und in Sozialen Netzwerken steht?
An der Universität Graz versucht ein Team von BildungswissenschafterInnen dem Trend, Falschinformationen im Internet zu verbreiten, entgegenzuwirken. Sie haben das Projekt „Health-Literacy und Diversity für SchülerInnen der Sekundarstufe I“ – kurz „HeLi D“ – ins Leben gerufen. Die ForscherInnen haben in Workshops an Schulen erhoben, welche Gesundheitsthemen für SchülerInnen der Sekundarstufe relevant sind und diese Daten in einem adaptiven Programm auf Open-Access-Basis. Das Programm wurde nun im Rahmen der jährlichen Tagung „Grazer Forum Inklusion“ am 17. Juni in der Aula der Uni Graz vorgestellt. Veranstaltet wurde die Konferenz, die teils in Präsenz und teils online für die rund 70 TeilnehmerInnen über die Bühne ging, vom Arbeitsbereich Inklusive Bildung und Heilpädagogische Psychologie vom Institut für Bildungsforschung und PädagogInnenbildung.
„In HeLi D geht es um die Förderung von Gesundheitskompetenz für Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Schulstufe anhand von Geschichten zu fünf gesundheitlich relevanten Themen, wie zum Beispiel Verletzungen oder das Immunsystem. Das Programm fördert die kritische Informationskompetenz der Schülerinnen und Schüler durch Rechercheaufgaben im Internet und es arbeitet inhaltlich adaptiv, das heißt, es passt die Komplexität der Texte und der Informationen an die Lesekompetenz der Lernenden an“, erklärt Bildungsforscherin Barbara Gasteiger-Klicpera die Funktionsweise von „HeLi D“. Es ist ab sofort über die Webseite https://heli-d.uni-graz.at erreichbar.
Lebenshilfe Forschungspreis für Inklusion
Ein besonderes Highlight an diesem Tag stellte auch wieder die Verleihung der Lebenshilfe Forschungspreise dar. Dabei wurden hervorragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten prämiert, mit denen ein wesentlicher Beitrag zur Forschung und Weiterentwicklung von Inklusion geleistet wurde. Seit 2018 werden sie durch die Lebenshilfe Graz und Umgebung Voitsberg gestiftet.
PreisträgerInnen 2021:
Der erste Platz – dotiert mit 1500 Euro – wurde heuer gleich zwei Mal vergeben: Lea Hochgatterer bekam ihn für ihre Arbeit „Lebenswelten im Kontext von Migration, Flucht und Behinderung: multiperspektivische Erfassung der Familienstrukturen und sozialen Unterstützung anhand eines Good-Practice Beispiels“. Dominique Leitner bekam die Auszeichnung für ihre Abschlussarbeit „Inklusive Wohngemeinschaften: eine Analyse am Beispiel von alpha nova“. Platz zwei ging an Caroline Breyer, die mit ihrer Dissertation „Inklusion und Schulassistenz: Professionalisierung unter Berücksichtigung individueller Faktoren“ einen besonderen Einblick in das Thema gegeben hat. Sie erhielt 1000 Euro Preisgeld.
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