Wenn Pflanzen Licht, Wasser und Kohlendioxid in energiereiche, organische Stoffe wie Glucose und Sauerstoff umwandeln, benötigen sie dafür den grünen Blattfarbstoff, das Chlorophyll. Nur dieser kann die für die Photosynthese so wichtigen Sonnenstrahlen aufnehmen. Für die Produktion von Chlorophyll brauchen Pflanzen wiederum bestimmte Enzyme, eines davon interagiert auch mit Licht.
Dieses haben sich Chemiker und ChemikerInnen der Universität Graz näher angeschaut und sind dabei auf bislang unbekannte Eigenschaften dieses Enzyms gestoßen, je nachdem von welcher Pflanze sie stammen. „Konkret geht es um das Koenzym NADPH, das an sehr vielen Stoffwechselprozessen der Zelle beteiligt ist. Bis jetzt war nur bekannt, dass diese speziellen Enzyme NADPH akzeptieren. Wir haben herausgefunden, dass in gewissen Organismen auch solche Enzyme existieren, die das verwandte Koenzym NADH verwenden können“, erklärt Wolfgang Kroutil vom Institut für Chemie der Universität Graz. Die Ergebnisse geben Einblick in die Grundlagen der Erkennung von Koenzymen in Proteinen und könnten die Basis für Anwendungen in neuen Synthesen sein.
Die Ergebnisse haben die ForscherInnen in der aktuellen Ausgabe des Katalyse-Fachjournals „ChemCatChem“ publiziert. Zudem sind sie auch gestalterisch kreativ geworden: Das aktuelle Cover stammt von Verena Resch, ehemalige Dissertantin von Kroutil und Gründerin des Luminous Lab, das sich auf die ansprechende Visualisierung von Forschungsergebnissen spezialisiert hat.