Die Redner:innen am ersten Technology Impact Summit Anfang Oktober in Graz waren sich einig, dass Künstliche Intelligenz für Österreich und Europa notwendig ist. Die Meinungen darüber, ob der vorsichtige Zugang und der starke Fokus auf Sicherheit im Bereich Europa helfen oder schaden, gingen auseinander.
Der Summit wurde von der Universität Graz, der TU Graz, Joanneum Research und der FH Joanneum veranstaltet. Peter Riedler, Rektor der Universität Graz, forderte in seinen Grußworten ein Bekenntnis zur Wissenschaft und Bildung, ähnlich wie in Skandinavien. TU-Rektor Horst Bischof und Joanneum-Research-Geschäftsführer Heinz Mayer verwiesen auf das große Know-how in den Bereichen Cybersecurity sowie der Entwicklung digitaler Zwillinge. FH-Joanneum-Geschäftsführer Martin Payer unterstreicht, dass hochqualifizierte Talente für die Steiermark ein klarer Standortvorteil seien.
Wirtschaftsminister Martin Kocher erklärte, welche Trends die Zukunft prägen werden. Dazu gehören KI, Digitalisierung, Demografie, Automation, Dekarbonisierung und (De)Globalisierung. Er sagte, dass KI die Arbeit effizienter machen kann, aber man weiß bisher nicht genau, wie sehr. Bisher hat die Digitalisierung nur wenig zur Produktivität beigetragen, ganz im Gegensatz zur Automatisierung in den 1960er Jahren. Kocher betonte, dass man in KI-Forschung mehr investieren müsse. Österreich soll sich dabei auf Anwendungen konzentrieren, bei denen man nicht mit den großen Tech-Firmen konkurriert.
Danach diskutierten der Philosoph Konrad Paul Liessmann und der Technologie-Jurist Viktor Mayer-Schönberger über die Vor- und Nachteile der neuen Algorithmen. Liessmann sagt, dass nur jene Menschen Angst vor KI haben müssten, die sich mit Durchschnitt zufrieden geben. Mayer-Schönberger strich hervor, dass nicht alle Menschen kreativ und originell sind. Liessmann ist der Ansicht, dass KI keine Motivation hat und daher nur mittelmäßige Ergebnisse liefert. Mayer-Schönberger sieht KI als Werkzeug, um Wissen zu erschließen. Er fordert ein lernendes Rechtssystem, das auf negative Entwicklungen reagieren kann.
Von der Theorie zur Praxis
Am Nachmittag ging es um die praktische Anwendung. Expert:innen diskutierten über die rechtlichen Regeln für KI, die Rolle Europas bei der Entwicklung von KI und die ethischen Fragen, die dabei entstehen. Jana Lasser von der Universität Graz glaubt, dass Europa eine Chance hat, wenn es sich auf bestimmte Marktsegmente spezialisiert und hochwertige Daten als Basis für KI-Anwendungen nutzt. Markus Kneer zeigt auf, welche ethischen Fragen die Technologie aufwirft. Er sagt, dass man genau überlegen muss, wie man KI-Systemen erlaubt, auf sensible Daten und Entscheidungen zuzugreifen.
In diesem Zusammenhang verteidigt Jeannette Gorzala vom European AI Forum den AI Act der EU und betont die Vorteile eines einheitlichen Rechtsrahmens. Thomas Burri von der Hochschule St. Gallen kritisiert hingegen den AI Act. Er sagt, dass dieser der europäischen Wirtschaft schaden könnte.
Der Technology Impact Summit hat in seiner ersten Ausgabe gezeigt, dass es beim Thema Künstliche Intelligenz keine einfachen Antworten gibt. Es eröffnen viele Chancen und es warten auch schwierige Herausforderungen auf Wirtschaft und Politik. Die Erkenntnisse des Summits sind ein wichtiger Baustein hin zu einem verantwortungsvollen Umgang mit KI.
AI-Generierte Audio-Zusammenfassung (Englisch)
Passend zu einer KI-Konferenz wurde der Tag mittels einer KI von Google in einem Audio-Format zusammengefasst.