„Das ist nicht wie Fußball sein sollte“, beschwert sich der Dänische Nationaltrainer bei der Pressekonferenz nach der Niederlage gegen Deutschland am Samstag. Ein Tor der Dänen wurden nach Einsatz des VAR aberkannt, da der Torschütze wenige Zentimeter im Abseits stand. Mit bloßem Auge war das nicht zu erkennen, weswegen der VAR zum Einsatz kam und den Schiedsrichter bei der Entscheidung unterstütze.
Also, macht der Videobeweis den Fußball gerechter? „Soweit der VAR die korrekte Regelanwendung in der unmittelbaren Spielsituation wahrscheinlicher macht, trägt er auch dazu bei, den Fußball gerechter, im Sinne von vorhersehbarer, zu machen.“, beginnt der Rechtswissenschaftler Christoph Hofstätter. „Im Zusammenhang mit der Gerechtigkeit von Einzelfallentscheidungen, denn darum geht es bei jedem Pfiff des Schiedsrichters, würde ich jene Entscheidung als gerecht bewerten, die den Spielregeln als genereller Norm entspricht.“, führt er fort.
Manchmal bieten die Regeln aber auch Entscheidungsräume, welche laut Hofstätter „im Sinne einer gleichmäßigen Linie ausgeübt werden sollten, um wiederum auch innerhalb des Spiels die Vorhersehbarkeit zu stärken.“ Aber dabei kann es auch zu Fehlentscheidungen kommen, wie es laut dem Trainer der Dänen am Samstag der Fall war. „Leider bleiben stets die haarsträubenden Fehlentscheidungen in Erinnerung und nicht jene statistisch wohl überwiegenden Fälle, in denen der VAR etwa knappe Abseitsstellungen oder Elfmetersituationen gut aufgelöst hat.“, schließt der Rechtswissenschaftler ab.