Antike Fundstücke erzählen viel über vergangene Zeiten – und müssen deshalb nicht nur konserviert, sondern dokumentiert werden. Modernste Computermethoden können unter anderem über einzelne Bruchteile berechnen, wie das gesamte Werk einst ausgesehen hat.
Die jüngste 3D-Scan-Technologie der Firma AICON 3D Systems, dem führenden Hersteller von Scannern im Bereich Cultural Heritage, erlaubt ein Einlesen der relevanten Daten, ohne Veränderungen an der antiken Substanz vorzunehmen. „Ein weiterer Vorteil dieser optischen Methode ist die Bestimmung der dreidimensionalen Ausdehnung des gescannten Artefakts“, unterstrichen Bernd Breuckmann und Dirk Rieke-Zapp, die ihre Methode im Rahmen eines Workshops an der Karl-Franzens-Universität Graz vorstellten. Im Zuge einer Vorbereitung eines internationalen Forschungsprojektes versammelten sich gestern, am 30. Juni 2014, interessierte ZuhörerInnen am Institut für Archäologie. Unter ihnen waren nicht nur Angehörige der Uni Graz, sondern auch des Computer Vision Labs der TU Wien sowie von Fraunhofer Graz.
3D-Scanner werden in der Wirtschaft im Besonderen bei der Materialprüfung und bei der Kontrolle industriell gefertigter Einzelteile eingesetzt. Die Messgenauigkeit im Bruchteil eines Millimeters kann aber auch für die archäologische Forschung genutzt werden, etwa bei der exakten Dokumentation von Skulpturen oder als Ausgangspunkt für Rekonstruktionen.
Im Workshop wurden die für den archäologischen Einsatz notwendigen Adaptierungen diskutiert sowie die gemeinsame Entwicklung effizienter Aufnahmemethoden im Bereich Cultural Heritage besprochen.