Randnotizen aus dem Mittelalter: Philologe Bernhard Bauer liest zwischen den Zeilen

Bauer setzt Methoden der elektronischen Datenverarbeitung ein, um den Einfluss der inselkeltischen Sprachen auf das im Karolingerreich verwendete Latein zu untersuchen. Foto: ORF

Postings sind heute weite verbreitet. Doch sie waren bereits im Mittelalter üblich: Gelehrte hinterließen an den Rändern oder zwischen den Zeilen von Handschriften ihre Kommentare. Diese sogenannten Glossen erleuchten nicht nur den besprochenen Text, sondern geben auch Aufschluss über den Hintergrund der Verfasser. Philologe Bernhard Bauer taucht in die Welt zwischen den Zeilen ein,

Im Projekt „Glossit“ analysiert Bernhard Bauer die Anmerkungen zu den Werken zur Kalenderberechnung des englischen Mönchs und Gelehrten Beda venerabilis (672–735) sowie zur lateinischen Grammatik des Byzantiner Priscian (um 500). Diese möchte er mit Methoden der elektronischen Datenverarbeitung analysieren, um den Einfluss der inselkeltischen Sprachen – also des Altirischen, des Altbretonischen und des Altwalisischen – auf das im Karolingerreich verwendete Lateinische untersuchen. Für die Forschungen erhielt Bauer einer renommierte EU-Förderung, einen ERC Consolidator Grant in der Höhe von etwa zwei Millionen Euro.

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Andreas Schweiger

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