„Mit dem Brand der Mühle rückten auch drängende Probleme und Kontroversen der Murvorstadt ins Bewusstsein der Stadt“, erklärt die Projektleiterin Katharina Eisch-Angus den Ausgangspunkt. Die Wissenschaftlerin am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie nennt Beispiele: „Knackpunkte sind die ungebremste Bauspekulation und der dramatische Verlust der gewachsenen Vorstadtlandschaft, eine mangelnde Wertschätzung des industriellen Erbes jenseits der Mur und der vielfältigen sozialkulturellen Bedürfnisse der Menschen.“
Das Forschungsprojekt, das sich noch bis Anfang 2024 der erlebten Geschichte, den Erzählungen und Beziehungen rund um die Rösselmühle widmet, versucht hier einen Perspektivenwechsel. Dies unter anderem beim „Erzähltag für die Zukunft“ am kommenden Sonntag: Ab 10 Uhr führt ein Erzählspaziergang vom Rösselmühlpark entlang des Mühlgangs zum Volkshaus in der Lagergasse. Dort finden ab 13 Uhr Impulsreferate sowie eine Diskussion statt.
Forschendes Lehren in der und für die Stadt steht seit vielen Jahrzehnten am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Uni Graz im Mittelpunkt.