Exzellente Forschung braucht Kreativität, Risikobereitschaft und Engagement. Die Angst, Fehler zu machen, behindert Wissenschaftler:innen nicht nur in ihrer persönlichen Entwicklung, sondern schadet der Forschung insgesamt. Sabine Bergner und Johanna Stadlbauer geben Doktorand:innen und Postdocs Gelegenheit, in einem sicheren Umfeld, offen über Hürden und Misserfolge zu sprechen. „Wir wollen Fehler feiern, um leichter aus ihnen lernen zu können“, sagt Stadlbauer. „Beim Fiasco Fest tauschen sich Forscher:innen, die am Beginn einer wissenschaftlichen Karriere stehen, über Höhepunkte und Misserfolge in ihrer bisherigen Laufbahn aus und analysieren gemeinsam, welche persönlichen Erfahrungen sie als Fiasco erlebt haben und warum“, erklärt die Leiterin des Postdoc-Büros an der Uni Graz. Gemeinsam erkunden sie dann, welche Ressourcen sie bisher genutzt haben, um unvermeidliche Rückschläge zu bewältigen, und bekommen noch mehr Tools für die persönliche Weiterentwicklung.
Das Konzept stieß in der Europäischen Hochschulallianz Arqus auf so großes Interesse, dass es nun auch an der Maynooth University (Irland), der Universität Padua (Italien), der Universität Breslau (Polen) und der Université Claude Bernard Lyon 1 (Frankreich) umgesetzt werden soll. Um das „Fiasco Fest“ an ihrer Uni zu leiten, erhalten Kolleg:innen aus diesen Einrichtungen in einem Train-the-Trainer-Workshop eine entsprechende Schulung. Zusätzliche Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung bietet das „Pedagogy Playbook“, ein Handbuch mit Informationen zu Inhalten und Zielen des „Fiasco Festes“. Das Projekt wird aus dem Arqus European University Alliance Innovation Fund mit 10 000 Euro gefördert.
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