Manche können sich nicht lange genug konzentrieren, andere haben eine Lernschwäche, wieder andere erwerben gerade mehrere Sprachen gleichzeitig: Für Lehrpersonen ist es eine große Herausforderung, Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen beim Lesenlernen differenziert zu unterrichten. Das vom Wissenschaftsministerium finanzierte Doktoratsprogramm LeSeDi entwickelt mithilfe von digitalen Technologien Diagnose-Werkzeuge und individualisierte Fördermaterialien, um Schüler:innen wie Pädagog:innen den Unterricht zu erleichtern.
„Wir entwickeln zunächst Instrumente, um die Fähigkeiten der Kinder zu erheben“, schildert Projektleiterin Barbara Gasteiger-Klicpera. Weiters testen die Forscher:innen eigens erstellte Methoden und Materialien, mit denen die Volksschüler:innen beim Lernen am besten unterstützt werden können. Diese werden online frei zur Verfügung gestellt.
Die enge Vernetzung der drei Institutionen – Universität Graz, Pädagogische Hochschule Steiermark und Private Pädagogische Hochschule Augustinum – erleichtert den Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis und unterstützt die Professionalisierung von Lehrpersonen. In allen sechs Teilprojekten von LeSeDi entsteht eine Dissertation, die von Wissenschaftler:innen mehrerer Einrichtungen betreut wird.
Gemeinsam stärker
Eine enge Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen besteht auch im Bereich der Lehramtsausbildung. Mit vereinten Kräften sollen angehende Lehrer:innen für höhere Schulen besser für den Beruf gerüstet werden. Dafür wurde die Ausbildung in den letzten Jahren umfassend reformiert. Das Zentrum für Pädagog:innenbildung bündelt und koordiniert Studium sowie Forschungsaktivitäten.