Sehr lange Zeit wurde der Smaragdgressling für einen Steingressling oder einen Hybriden zwischen Steingressling und Donaugründling gehalten. Bis er 2018 als eigenständige Fischart beschrieben wurde. Mit dem wissenschaftlichen Namen „skywalkeri“. „Weil er dem Laserschwert von Skywalker aus der Filmreihe ,Star Wars‘ ähnelt“, erklärt Stephan Koblmüller vom Institut für Biologie. Der Zoologe war mit weiteren Kolleg:innen der Uni Graz sowie der BOKU Wien maßgeblich an der außergewöhnlichen Entdeckung beteiligt. „Vieles deutet darauf hin, dass dieser Fisch ein Relikt darstellt, der die letzte Eiszeit in der oberen Mur überdauert hat“, schildert Koblmüller.
Nach wie vor weiß man wenig über das seltene Wirbeltier, das vor allem einen erhöhten Sauerstoffgehalt im Gewässer benötigt. Einige Lücken will Stephan Koblmüller mit einem laufenden Projekt, das vom Klimaschutzministerium gefördert wird, schließen.
Die Wissenschaftler:innen untersuchen, in welchen Abschnitten der Mur sowie deren Zuflüsse genau der Smaragdgressling lebt. Diese Untersuchung erfolgt anhand von Wasserproben und der darin enthaltenen DNA-Spuren aufgrund von Ausscheidungen oder Hautschuppen.
„Wir wollen außerdem die Größe der Populationen erheben und eruieren, ob es einen genetischen Austausch zwischen den einzelnen Vorkommen gibt“, beschreibt Koblmüller ein weiteres Ziel des Projekts. „Eine Verbindung ist entscheidend, um so wie bei anderen Arten, etwa der Huchen, das langfristige Überleben des steirischen Unikums zu sichern.“ Gleichzeitig soll ermittelt werden, wie sich Veränderungen des Flusses – Stichwort Verbauung – auf den Bestand auswirken. Ebenso könnte der Klimawandel mit verändertem Wasserhaushalt und eingewanderten Tierarten eine Rolle spielen. Mit ersten Ergebnissen rechnet der Biologe Ende dieses Jahres.