Junge Talente werden gefördert, kreative Geister geweckt und international sichtbare PartnerInnen an Bord geholt: Soeben fiel der Startschuss für das Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer (ZWI), das die Universität Graz gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), finanziell unterstützt durch das Zukunftsressorts des Land Steiermark sowie den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), am Standort Schubertstraße 6a errichtet. Ziel ist es, die steirische GründerInnenszene durch das Know-how der ForscherInnen der Universität Graz zu unterstützen und Unternehmen noch näher an den Campus zu bringen.
Bis zur Fertigstellung des Neubaus ist das ZWI sehr aktiv. So werden in einem CoWorking Space, dem „ZWI.space“ in der Halbärthgasse, Serviceleistungen für interessierte ForscherInnen angeboten. Dort finden aktuell zum Beispiel die Gründungsgarage (www.gruendungsgarage.at) und die FemaleFounders (www.femalefounders.global/ff-south) ihren Platz. Auch die innophore GmbH, ein Spin-off der Uni Graz im Bereich der Biotechnologie, ist bereits dort angesiedelt (www.innophore.com). Diese werden 2020 auch ins ZWI einziehen. "Mit dem ZWI entsteht ein weiterer Leuchtturm für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Steiermark, die uns zu einer internationalen Vorzeigeregion für Forschung, Entwicklung und Innovation gemacht hat. Wir können damit weitere Kooperationen zwischen Universität, Forschungseinrichtungen und Unternehmen fördern. Außerdem forcieren wir die Gründung neuer, innovativer Unternehmen,“ sagt Wissenschafts- und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Sie verweist besonders auf den Fokus aktives Altern und demografischen Wandel am ZWI: "Damit leisten wir auch einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft!"
Bis Herbst 2020 entsteht in der Schubertstraße 6a ein moderner Gebäudekomplex, der sich in drei Teile gliedern wird: den ÖH-Pavillon, die bestehende Gründerzeit-Villa, das ZWI. Mit 3.000 Quadratmetern Nutzfläche wird das ZWI in der Gründerzeit-Villa und in einem fünfstöckigen Neubau Platz für Start-ups, Firmen sowie Co-Working-Arbeitsplätze für unternehmerische ForscherInnen bieten. Als Ideenwerkstatt ermöglicht das Zentrum eine rasche Vernetzung der JungunternehmerInnen mit arrivierten Firmen sowie mit der wissenschaftlichen Community am Standort. So wird es den Dialog zwischen Universität und Wirtschaft stärken. "Die erfolgreiche Forschungsquote der Steiermark ist ein Hinweis auf die hervorragende Arbeit, die Universitäten am Standort leisten. Wissenschaft und Wirtschaft sind eng miteinander verbunden und profitieren voneinander. Mit dem Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer schafft die Universität Graz einen Platz des Austausches, an dem innovative Ideen geboren und Lösungen von gesellschaftlichen Problemstellungen entwickelt werden“, betont Rektorin Christa Neuper.
Mit der abermals gesteigerten Forschungsquote von mehr als fünf Prozent des BIP erzielt die Steiermark eine Spitzenplatzierung in Europa und ist - im Vergleich zur gesamtösterreichischen Quote - mit großem Abstand das innovativste Bundesland. Finanziert wird das zwölf Millionen Euro-Projekt durch Fördermittel des Landes Steiermark und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit Beteiligung der Uni Graz. Der Entwurf des Siegerprojekts kommt vom Grazer und Innsbrucker Architekturbüro ARGE leb idris architektur+ architektin Iris Reiter, das sich gegen 26 MitbewerberInnen in einem europaweiten Wettbewerb klar durchsetzen konnte. "Das ZWI erweitert den Campus der Universität Graz baulich und inhaltlich: Im Sinne des Innovationstransfers, und eng verbunden mit dem Thema ,Modern Ageing and Demographic Change‘, stärkt die Universität Graz ihre Initiativen im Bereich Entrepreneurship. Das Zentrum wird steirische Unternehmen näher an die Universität bringen und neue Kooperationsmöglichkeiten erschließen. Darüber hinaus schaffen wir Raum für Unternehmensgründungen aus der Universität", sagt Projekt-Initiator Peter Riedler.
Bestandsvilla und ZWI
Die Gründerzeit-Villa, die bis Sommer 2018 die Heimat der ÖH Uni Graz war, bleibt bestehen. Der Bau wird umfassend saniert. Büro- und Besprechungsräume sowie großzügige Co-Working-Plätze, die zum Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer gehören, werden einziehen. Das Dachgeschoß wird mit zusätzlichen Räumen versehen. Außerdem wird auch ein gastronomischer Betrieb einziehen. Über eine Terrasse wird die Villa mit dem fünfstöckigen ZWI-Gebäude verbunden sein.
ÖH und Servicecenter
Die neuen Räumlichkeiten für die HochschülerInnenschaft der Uni Graz mit einer Nutzfläche von rund 1100 werden in einem flachen Neubau direkt an der Schubertstraße untergebracht. Bis zur Fertigstellung sind die ÖH und das Servicecenter in der Harrachgasse im Vorklinik-Gebäude zu finden.