„Die Studierenden haben mit ehemaligen Mühlenbeschäftigten und mit Anwohner:innen gesprochen. Sie sind den Spuren in die Vergangenheit ebenso wie den Wegen von Mehl und Brot gefolgt und haben das industrielle Bauerbe entlang des Mühlgangs erkundet“, schildert Katharina Eisch-Angus, Professorin am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie. Unter ihrer Leitung wurde das Projekt im März 2023, also noch vor dem Brand der Rösselmühle, gestartet und zwei Semester lang durchgeführt.
Identifikationsanker im Bezirk
„Im Laufe der Forschungen haben wir gemerkt, dass die Mühle ein wichtiger Identifikationsanker im Gries ist, an den sich nun auch einiges an Bitterkeit über das fortgesetzte Verschwinden und die Verbauung des gewachsenen Viertels heftet“, hält Eisch-Angus fest. So steht das weithin sichtbare Bauwerk mittlerweile als Symbol für Diskussionen sowohl zur Stadtentwicklung als auch für den gesellschaftlichen Wandel eines Bezirks.
Viele dieser Aspekte vereint nun die Ausstellung, die bis Mitte März 2024 an verschiedenen Orten in Graz bei freiem Eintritt zu sehen ist. Insgesamt 22 Schautafeln geben Einblicke in Geschichte und Geschichten rund um die Mühle. Gezeigt werden Fotos, Erinnerungen von Anrainer:innen und früheren Mitarbeiter:innen, aber auch Konzepte, die sich mit der Zukunft des Areals befassen. Darunter sind Ideen von anliegenden Sozial- und Kultureinrichtungen sowie Abschlussarbeiten von Architektur-Studierenden zur Umnutzung der Mühle.
Ausstellung macht an mehreren Orten halt
Am 1. Februar 2024 erlebte die Ausstellung am Griesplatz ihre Premiere. Mit dabei Rektor Peter Riedler, Katharina Eisch-Angus, Erika Thümmel sowie die Studierenden Laura Riedl, Johannes Maier, Jonathan Coenen und Florian Rumpl.
- 6. Februar bis 1. März 2024, 10–18 Uhr, Volkskundemuseum Graz, Paulustorgasse 11-13a
- 4. bis 13. März 2024, 8:30–22 Uhr, Foyer der Universitätsbibliothek Graz
- 14. bis 16. März, 11–18 Uhr, Am Eisernen Tor, Graz
Begleitend zur Ausstellung und mit gleichem Namen erscheint ein kleines Text- und Erzählbuch, das zur Ausstellung aufliegt und am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie bestellt werden kann.