Tier-ähnliche Roboter, die die Wasserqualität in Seen und Meeren überwachen, sollen im von der EU geförderten Projekt BioDiMoBot entwickelt werden. Das Institut für Biologie koordiniert dieses Vorhaben, das mit insgesamt acht Millionen Euro für fünf Jahre dotiert ist. Partner:innen sind die Universitäten Brüssel, Pisa und Durham (UK), ein englischer Fischereibetrieb sowie ein Grazer Wirtschaftsberater.
„Unser Ziel ist es, sogenannte biohybride Roboter zu fertigen, die neben den klassischen Parametern der Wasserqualität wie Temperatur, Trübung und ph-Wert auch Verhaltensdaten der Tiere erfassen“, berichtet Koordinator Ronald Thenius. Künstliche Intelligenz unterstützt die Wissenschaftler:innen bei der Auswertung der Daten. Die entwickelten Messsysteme sollen einer breiten wissenschaftlichen Gemeinschaft sowie weiteren interessierten Gruppen zugänglich gemacht werden, um eine optimierte Wasserwirtschaft und nachhaltigere Erträge in der Fischerei zu ermöglichen.
BioDiMoBot startet 2025. Ab Mitte nächsten Jahres sollen die Roboter bereits Informationen senden, und zwar aus österreichischen Seen, küstennahen Fischereibetrieben in England, Irland, Island und Grönland sowie in naturbelassenen Gebieten in denselben Regionen.
Biologie und Technik verknüpfen
Das Projekt baut auf den Ergebnissen früherer Forschungen aus dem Schwerpunkt „Complexity of Life in Basic Research and Innovation“ (COLIBRI) auf, wie subCULTron und Robocoenosis, und erweitert deren Anwendungsbereich auf küstennahe marine Ökosysteme. Wie man komplexe biologische Systeme und deren Funktion entschlüsselt, ist auch Thema der Complexity of Life Conference, die diese Woche an der Universität Graz stattfindet. Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Bereichen, von der experimentellen Biologie bis zur Physik oder Mathematik, kommen zusammen, um aktuelle Fortschritte in einer der wichtigsten Forschungsfragen des 21. Jahrhunderts zu diskutieren.