Zum Studienstart hast du viel Neues vor dir: Eine neue Umgebung, andere Lernmethoden und das eigenständige Organisieren deines Alltags. Gerade in den ersten Semestern können diese Veränderungen überwältigend wirken. Aber lass dich davon nicht einschüchtern: So geht es vielen Studierenden! Und mit den richtigen Strategien lassen sich auch scheinbar riesengroße Herausforderungen meistern.
Hier sind einige typische Hürden, die dir zu Studienbeginn begegnen könnten – und Tipps, wie du sie erfolgreich überwindest.
1. Den Übergang von Schule oder Arbeit zur Uni bewältigen
An der Uni läuft vieles anders als in der Schule bzw. an vielen Arbeitsplätzen: Es gibt weniger Vorgaben, dafür mehr Selbstverantwortung. Du bist selbst dafür zuständig, deine Vorlesungen zu planen, dich auf Prüfungen vorzubereiten und den Überblick über deine Aufgaben zu behalten.
Wie du das meisterst:
- Nutze die Einführungsveranstaltungen: Diese bieten dir einen guten Überblick über dein Studienfach, wichtige Fristen und Ansprechpartner:innen. Lass dir diese Infos nicht entgehen, um von Anfang an gut informiert zu sein.
- Plane deine Zeit effektiv: Zu Beginn des Semesters ist es wichtig, dir einen strukturierten Plan zu erstellen. Notiere dir wichtige Deadlines, Prüfungen und Abgabetermine in einem Kalender oder einem digitalen Tool. So behältst du den Überblick und vergisst keine wichtigen Aufgaben.
- Probiere verschiedene Lernmethoden aus: An der Uni wird dir niemand vorschreiben, wie du lernen sollst. Finde heraus, welche Methoden dir am besten helfen – sei es gemeinsames Lernen in Lerngruppen, visuelle Mindmaps oder das Erstellen von Zusammenfassungen.
Unser Tipp: Als Studierende:r der Uni Graz hast du die Möglichkeit, kostenlose Workshops besuchen – zu Themen wie Zeitmanagement, Lernstrategien und das Erstellen eines Lernplans. Nähere Infos findest du hier!
2. Mit der Informationsflut umgehen
Gerade in den ersten Wochen kann es vorkommen, dass dir die Menge an Stoff und neuen Informationen über den Kopf zu wachsen scheint. Bei all den Vorlesungen, dem eigenständigen Erarbeiten von Lerninhalten und vielen weiteren Aufgaben taucht schnell die Frage auf: Wie soll sich das alles ausgehen?
Wie du das meisterst:
- Priorisiere deine Aufgaben: Nicht jede Aufgabe ist gleich wichtig. Lerne, die wichtigsten To-dos zu erkennen und diese zuerst zu erledigen. In unserem Workshop „Zeitmanagement kompakt“ erhältst du Input, wie das gelingen kann.
- Vermeide Perfektionismus: Es ist vollkommen okay, wenn du nicht alles sofort verstehst oder alle Texte bis ins kleinste Detail analysierst! Konzentriere dich auf die wesentlichen Inhalte und schau dir im Laufe des Semesters die schwierigen Stellen noch einmal an. Eine Methode, die gegen Perfektionismus helft, ist z. B. das sogenannte Time Boxing.
- Mach regelmäßige Pausen: Gerade beim Lernen ist es wichtig, den Kopf auch mal freizubekommen. Gönne dir Pausen, um dich zu erholen – das hilft dir, langfristig produktiver zu sein.
3. Neue soziale Kontakte knüpfen
Viele Studierende empfinden es als Herausforderung, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden und neue Freundschaften zu schließen. Du bist nicht mehr mit denselben Leuten aus deiner Schulzeit zusammen, sondern triffst auf ganz neue Gesichter.
- Sei aktiv: Nimm an Einführungsveranstaltungen, Tutorien (z. B. dem Orientierungstutorium für dein Studienfach) und Lerngruppen teil. Diese Gelegenheiten bieten sich ideal an, um Studienkolleg:innen kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen. Auch USI-Kurse sind eine gute Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen.
- Sei geduldig: Nicht jeder Kontakt wird sofort eine tiefe Freundschaft. Es braucht Zeit, bis sich stabile Beziehungen entwickeln. Gib dir und anderen Zeit, um sich kennenzulernen.
- Nutze Social Media und Online-Plattformen: Über Studo kannst du dich zu einzelnen Lehrveranstaltungen sowie generell zu deiner Studienrichtung austauschen. Oft gibt es auch eigene Gruppen auf sozialen Netzwerken, in denen sich Studierende austauschen – informiere dich am besten bei Studienkolleg:innen in höheren Semestern.
Unser Tipp: In den Welcome Weeks zu Studienbeginn finden zahlreiche Veranstaltungen statt, bei denen du neue Leute kennenlernen kannst: vom Info-Brunch über Tischtennis und Spieleabend bis hin zum Mario Kart-Turnier!
4. Mit Stress und Selbstzweifeln umgehen
Bei all den neuen Anforderungen ist es kein Wunder, wenn man sich überfordert fühlt. Wenn du anfängst, an deinen Fähigkeiten zu zweifeln, können wir dich also beruhigen: Es liegt nicht an dir! Das Gefühl, nicht „gut genug“ zu sein, ist weit verbreitet, besonders wenn die ersten Prüfungen anstehen oder die Aufgaben komplexer werden.
Wie du das meisterst:
- Setze dir realistische Ziele: Es ist wichtig, dir erreichbare Ziele zu setzen und dich nicht mit anderen zu vergleichen. Jede:r hat ihr bzw. sein eigenes Tempo – und das ist vollkommen in Ordnung.
- Sprich über deine Sorgen: Wenn du dich überfordert fühlst, sprich mit Studienkolleg:innen oder Tutor:innen. Oft hilft es, sich auszutauschen und zu merken, dass du mit deinen Herausforderungen nicht allein bist. Ebenso hast du die Möglichkeit, ein kostenfreies Einzelcoaching zu buchen oder bei der Psychologischen Studierendenberatung Beratungen per Chat oder persönlich in Anspruch zu nehmen.
- Achte auf deine Gesundheit: Auch wenn es schwerfällt – gerade in stressigen Zeiten solltest du auf ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung achten. Diese Dinge geben dir Energie und helfen dir, stressige Phasen besser zu überstehen.
5. Finanzen im Griff behalten
Für viele bedeutet der Studienbeginn auch den ersten Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit. Die Miete, Studienunterlagen und Alltagskosten müssen nun eigenständig geplant und gedeckt werden.
Wie du das meisterst:
- Erstelle ein Budget: Plane deine monatlichen Ausgaben und Einnahmen sorgfältig, damit du genau weißt, wie viel Geld du zur Verfügung hast. Ein einfaches Budget kann dir helfen, den Überblick zu behalten und unnötige Ausgaben zu vermeiden.
- Informiere dich zu Stipendien & Co.: Je nach finanzieller Unterstützungsleistung ist eine gewisse Anzahl an ECTS pro Semester zu erbringen. Bei der Stipendienstelle Graz kannst du dich kostenlos zu Stipendien beraten lassen, Informationen zur Familienbeihilfe gibt’s beim Finanzamt bzw. online.
- Nutze Rabatte: Viele Unternehmen bieten Vergünstigungen für Studierende an – hier findest du einen Überblick.
Unser Tipp: Bei Bildung & Beratung Geldleben hast du die Möglichkeit, Checklisten & Vorlagen für deine finanzielle Planung herunterzuladen oder gleich einen persönlichen Beratungstermin zu besuchen – alles kostenlos!
Wir hoffen, dass dir diese Strategien dabei helfen, deinen Einstieg ins Studium erfolgreich zu meistern. Bleib geduldig, gib dir selbst Raum, Fehler zu machen und nutze die Unterstützung, die dir zur Verfügung steht. So wirst du nicht nur die Herausforderungen bewältigen, sondern auch das Studium in vollen Zügen genießen!
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