Anmeldung bis 18.11.2024, 00:00
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat zu einem Wiederaufflammen des Kalten Krieges geführt. Sind Kriege unvermeidlich mit der Menschheitsgeschichte verbunden? Können sie nur durch die Ordnungsmacht von Großstaaten kontrolliert werden? Max Haller geht von Kants Friedenstheorie aus und bezieht sie auf den unzumutbaren Abnützungs- und Stellvertreterkrieg, zu dem der Abwehrkampf der Ukraine inzwischen auch geworden ist. Anhand von historisch-soziologischen Vergleichen, der Auswertung von Medienberichten, Umfragen und persönlichen Interviews in der Ukraine zeigt er, dass Kriege durch ungezügelte Interessen wirtschaftlicher, politischer oder militärischer Mächte entstehen. Demokratie, Völkerrecht und supranationale Institutionen eröffnen aber reale Chancen auf Frieden, die allerdings von mutigen politischen Persönlichkeiten auch ergriffen werden müssen. In dieser Hinsicht hat vor allem die EU als zivile Friedensmacht eine enorme Verpflichtung, aber auch große Chancen. Dem Vortrag des Autors folgen Kurzstatements der Podiumsteilnehmer, welche die Thematik aufgrund ihrer eigenen einschlägigen Forschungen vertiefen werden. Abschließend gibt es eine Publikumsdiskussion.
Im Anschluss laden wir zu einem kleinen Buffet.
Begrüßung: Barbara Stelzl-Marx, Leiterin des LBI für Kriegsfolgenforschung und Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Universität Graz, Markus Hadler, Vorsitzender der Gesellschaft für Soziologie an der Universität Graz und Tatjana Petzer, stv. Institutsleiterin des Instituts für Slawistik an der Universität Graz
Einleitungsvortrag: Max Haller, Österreichische Akademie der Wissenschaften
Podiumsdiskussion: Max Haller mit Tatjana Petzer und Barbara Stelzl-Marx sowie Mariya Donska, Universitätsassistentin am Institut für Slawistik der Universität Graz
Moderation: Anna Graf-Steiner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am LBI für Kriegsfolgenforschung
Max Haller, geb. 1947, forscht an der Österreichischen Akademie für Wissenschaften (Wien). Er war Soziologieprofessor in Graz und Gastprofessor an mehreren Universitäten in Europa, den USA sowie Afrika. Der Soziologe war Mitbegründer des „International Social Survey Programme“ und der „European Sociological Association“.
Um Anmeldung bis Montag, 18. November 2024 unter bik-graz@bik.ac.at wird gebeten.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), dem Institut für Slawistik und der Gesellschaft für Soziologie der Karl-Franzens-Universität Graz statt.