Die Universität Graz lädt zu einem besonderen Gastvortrag ins Hauptgebäude: Hier stellt der britische Historiker Daniel Beer die deutsche Übersetzung seines aktuellen Buchs „The House of the Dead“ vor – es ist der einzige Termin im deutschsprachigen Raum. Für „Das Totenhaus“, seit Oktober 2018 auf Deutsch erhältlich, wurde Beer mit dem mit 75 000 US-Dollar dotierten Cundill History Prize 2017 ausgezeichnet, einer der weltweit am höchsten dotierten Auszeichnungen für geschichtliche Sachliteratur.
Zum Buch:
Die Verbannten des russischen Zarenreichs waren Männer, Frauen und Kinder, ganze Familien, die unter extremen Bedingungen in den sibirischen Arbeitslagern schuften mussten. Die Eishölle musste besiedelt, die Rohstoffe sollten ausgebeutet werden – eine riesige Aufgabe, die nur mit verurteilten Sträflingen zu bewältigen war. In „Das Totenhaus“ erzählt Daniel Beer vom Alltag, von Verzweiflung und Hoffnung dieser Menschen, die oft nichts anderes verbrochen hatten, als Kritik an der Herrschaft der Zaren zu üben – wie Dostojewski oder Lenin. Und er zeigt, wie in Sibirien eine Keimzelle der Revolution von 1917 entstand: Viele der Verbannten wurden zu Trägern dieses Umsturzes, der das Zarenreich zu Fall brachte.
Zum Autor:
Daniel Beer (*1973) ist Assoziierter Professor für Moderne Europäische Geschichte an der Royal Holloway University of London. Für „Das Totenhaus“ erhielt der vielfach ausgezeichnete Historiker und Experte für das Russland des 19. und 20. Jahrhunderts den mit 75.000 US-Dollar dotierten kanadischen Sachbuchpreis „Cundill History Prize“, der seit 2008 vergeben wird. „Das Totenhaus“ ist im Oktober 2018 auf Deutsch im Fischer-Verlag erschienen.
Vortrag in englischer Sprache mit anschließender Möglichkeit zur Diskussion auf Deutsch.
Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung erforderlich.