Erstmals absolvierten heuer auch InteressentInnen für insgesamt 19 Lehramtsstudien an der Karl-Franzens-Universität Graz ein zweistufiges Aufnahmeverfahren. Die BewerberInnen mussten zuerst eine virtuelle Info-Tour (Self-Assessment) rund um den Beruf LehrerIn durchlaufen und sich daran anschließend auf dem Online-Portal www.zulassunglehramt.at registrieren. Insgesamt 1336 BewerberInnen hatten bis 15. Juli 2014 die Stufe 1 absolviert und sich damit zum Aufnahmetest angemeldet.
Die zweite Stufe, der Aufnahmetest, fand von 8. bis 10. September 2014 an der Uni Graz statt. Der computergestützte Multiple-Choice-Test beurteilte neben emotionalen Kompetenzen auch Kommunikationsverhalten. Zudem werden die kognitiven Lern- und Leistungsvoraussetzungen überprüft. Weder für Stufe 1 noch für Stufe 2 waren fachspezifische Vorkenntnisse erforderlich. Eine Begrenzung der Studienplätze ist bei den Lehramtsstudien ebenso nicht vorgesehen. Zu den fünf Prüfungsdurchgängen kamen insgesamt 926 KandidatInnen. Die Auswertung hat ergeben, dass 842 Personen zum Studium zugelassen werden.
Das Aufnahmeverfahren wurde von 16 Hochschulen gemeinsam entwickelt und wird durch Hochschulraumstrukturmittel gefördert. Die aktuelle Pilotphase umfasst vier Universitäten: Uni Graz, TU Graz, Kunstuniversität Graz und Uni Klagenfurt. 2015 schließen sich weitere Partnereinrichtungen dem Prozedere an.
Nachgefragt bei ...
Martin Polaschek, Vizerektor für Studium und Lehre
Das Zulassungsverfahren zu den Lehramtsstudien ist Teil der PädagogInnenbildung Neu. Der Entwicklungsverbund Süd-Ost ist ein weiterer Eckpfeiler. Welche Ziele werden verfolgt?
Derzeit werden Lehramtsstudien für die Primar- sowie Sekundarstufe entwickelt. Insbesondere arbeiten wir an einem einheitlichen Studium für die Sekundarstufe Allgemein-Bildung, welches das Diplomstudium ersetzten soll. Dabei werden gemeinsame Bachelor- und Masterstudien in Kooperation mit mehreren Universitäten und Pädagogischen Hochschulen erstellt.
Es kooperieren zwei Universitäten und vier Pädagogische Hochschulen in der Steiermark, Kärnten und Burgenland. Wie bringt man alle unter einen Hut?
Der Abstimmungsbedarf ist groß. Auch wird die Planung des neuen Lehramtsstudiums eine große Herausforderung darstellen. Denn eine Verschränkung des Lehrangebotes zwischen Uni Graz und den PHs ist notwendig, ebenso die Koordination der Studierenden.