Molekularen Mechanismen des Energie- und Fettstoffwechsels auf der Spur. Neurodegenerative Erkrankungen im Rahmen der Alterungsforschung untersuchen. Antibiotika-Resistenzen sowie Krebserkrankungen bekämpfen. Diesen und weitere zentralen Themen widmet sich die Grundlagenforschung im Schwerpunkt „Molekulare Enzymologie und Physiologie“ an der Karl-Franzens-Universität Graz. Mehr als 70 WissenschafterInnen bündeln ihre Arbeit unter diesem gemeinsamen Dach. Assoz.Prof. Dr. Karl Lohner, Leiter des Bereichs Biophysik am Institut für Molekulare Biowissenschaften, ist neuer Sprecher des Forschungsschwerpunktes und verweist stolz auf die starke Publikationsleistung: „Gemessen an der geringen Anzahl der beteiligten Personen haben wir den größten Output und viele Drittmittel.“ Die positive Entwicklung hat auch die kürzlich durchgeführte Evaluierung des Schwerpunktes einhellig bestätigt.
Lohner sieht eine seiner Aufgaben darin, die strategisch ausgerichteten Ziele zu erreichen. Zu den Kernthemen zählt die Förderung von NachwuchsforscherInnen. „Es ist wichtig, Karriereperspektiven zu bieten und die jungen Leute zu unterstützen.“ Diese Weichenstellung beginnt schon in der Doktoratsausbildung. ForscherInnen koordinieren Graduiertenprogramme, darunter das FWF-Doktoratskolleg „Molekulare Enzymologie“.
Essenziell ist für Lohner zudem die effiziente Nutzung der hochspezialisierten Infrastruktur. Unter anderem konnte mit der Hochschulraumstrukturmittel-Initiative des Wissenschaftsministeriums ein NMR-Gerät angeschafft werden, das im Rahmen der Kooperation BioTechMed-Graz genutzt wird. Ebenso wurde im Zuge dieser Zusammenarbeit von Uni Graz, TU Graz und Med Uni mit dem NIKON Center eine international anerkannte Partnerschaft mit dem renommierten Unternehmen geschlossen. Drei hochmoderne Lichtmikroskope stehen ForscherInnen im Bereich der Biowissenschaften in Graz und im Rahmen nationaler und internationaler Kooperationsprojekte zur Verfügung. Voraussetzung ist, betont Lohner, dass man sowohl für die Bedienung als auch die Analyse der Daten ein fundiertes Wissen und das entsprechende Personal benötige. Personal spiele insgesamt eine bedeutende Rolle: „Der Schwerpunkt besteht aus einer Vielzahl an exzellenten Leuten.“
Karl Lohner ist überzeugt, dass neben den attraktiven Bedingungen am Zentrum für Molekulare Biowissenschaften die Kooperationen, wie BioTechMed und NAWI Graz, wichtige Faktoren sind. Zum einen bieten sie die Möglichkeit, neue Programme einzuwerben, zum anderen einen Anziehungspunkt für internationale Studierende und WissenschafterInnen. Die eigene Forschungstätigkeit muss der Biophysiker aufgrund seiner neuen Funktion als Sprecher und „Informationsvermittler“ – so die Eigendefinition – ein wenig zurückstellen: „Ich sehe meine Rolle darin, Ideen anzustoßen, und habe tüchtige KollegInnen.“