Die Verbindung von Kunst, Mode, Identität und Integration untersucht das vom Land Steiermark geförderte Forschungsprojekt „Kleider machen Leute“ am Institut für Kunstgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Sabine Flach erforschen KunsthistorikerInnen, SoziologInnen und TheologInnen die Beziehung von Menschen in Transit, KünstlerInnen, WissenschafterInnen und KonsumentInnen.
Im Rahmen des Projekts wird am 19. Jänner 2017 am Uni-Zentrum Theologie eine Ausstellung der international renommierten Fotografin Haley Ballard eröffnet. Die in London lebende US-amerikanische Fotokünstlerin fokussiert in ihrer ersten, für die Ausstellung titelgebenden Serie „Seen Not Heard“ auf das Bild und die Wahrnehmung von Frauen durch Gesellschaft und Medien.
„Das Bild der Frau ist durch einen starken Perfektionismus und eine Erwartungshaltung geprägt: schlank und gepflegt soll die Frau sein. Alles was nicht in dieses Bild passt, wird weg retuschiert oder kommt erst gar nicht in der Medienlandschaft vor“, erläutert Haley Ballard. Dies visualisiert sie in sensibler Bildsprache anhand von Frauen, die sich in einem durchsichtigen Kokon aus Plastik befinden oder versuchen, aus diesem auszubrechen. Damit bringe sie zum Ausdruck, so Ballard, dass das Bild der Frau immer noch keine Gleichstellung erfahren hat, sondern die Frau als Puppe und identitätslose Projektionsfläche betrachtet wird. „Sie wird gesehen, aber nicht gehört“, erklärt die Fotografin den Titel ihrer Serie.
Vernissage „Seen Not Heard“
WANN: Donnerstag, 19. Jänner 2017, 19 Uhr
WO: Kunstpassage der Fakultätsbibliothek am Uni-Zentrum Theologie, Uni Graz, Heinrichstraße 78, 8010 Graz
Univ.-Prof. DDr. Reinhold Esterbauer und Univ.-Prof. Dr. Sabine Flach, Professorin für Moderne und Gegenwartskunst des Instituts für Kunstgeschichte, eröffnen die Ausstellung. Diese ist bis 7. April 2017, montags bis freitags zwischen 9 und 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Monday, 16 January 2017