Die Oesterreichische Nationalbank finanziert das Projekt "Fiskalpolitik und Staatsverschuldung in der sehr langen Frist am Beispiel Österreichs 1811-2021: Akuter Handlungebedarf in der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise?" an den Instituten für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte sowie Volkswirtschaftslehre. Geleitet wird das Vorhaben von Walter M. Iber und Jörn Kleinert. Zeitlicher Ausgangspunkt der Forschungen ist der habsburgische „Staatsbankerott“ des Jahres 1811. Bis 2017 will das Team von diesem Ereignis an eine Schuldenkurve Österreichs bis herauf in die Gegenwart erstellen und unter der Berücksichtigung der historischen sowie sozialen Gegebenheiten interpretieren. Besonderes Augenmerk wollen die Forscher auch auf die sich wandelnde Rolle und Funktion der Oesterreichischen Nationalbank legen.
Der Startschuss des von Stefan Karner ins Leben gerufenen Vorhabens fiel diese Woche mit einem Kick-off-Workshop, zu dem Helene Schuberth von der Oesterreichischen Nationalbank sowie die Staatsschuld-Experten Ekkehard Köhler vom Walter-Eucken-Institut in Freiburg und Michael Pammer von der Universität Linz eingeladen wurden. Mit ihnen diskutierte das Projektteam die anstehenden Forschungsfragen. Vizerektor Peter Riedler, selbst auch Mitglied des österreichischen Fiskalrates, betonte bei seiner Begrüßung: "Über die Auswirkung der Staatsschulden wird oft spekuliert, eine wissenschaftliche Fundierung fehlt bislang. Ich bin schon gespannt auf die Ergebnisse!" Dekan Thomas Foscht dankte den Organisatoren des Workshops sowie den Initiatoren des Projekts.